Wie werde ich überhaupt …

Sep 12

Die Studienwahl wird von vielen Faktoren, Interessen und Talenten beeinflusst, in den meisten Fällen wird jedoch ein Studium gewählt, das zum angestrebten Beruf passt. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, denn auch wenn man den Traum­beruf endlich gefunden hat, stellt sich oft die Frage, welche Ausbildungs- und Studienwege zum Ziel führen. Also: „Wie werde ich überhaupt…“

Mediziner?

Wer Mediziner werden will, muss nicht nur viel Zeit investieren, sondern auch mit Blut, Schweiß und Tränen rechnen (sowohl von sich selbst also auch von Patienten). Wenn man einmal die Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium geschafft hat, bei der es im Jahr 2017 (in ganz Österreich) über 12 000 Teilnehmer gab und nur ca. 1500 Studienplätze in 4 Städten (Linz, Graz, Innsbruck und Wien), beträgt die Mindeststudienzeit 12 Semester. Die darauffolgende Ärzteausbildung zum Allgemeinmediziner dauert 3,5 Jahre und die Ausbildung zum Facharzt 6 Jahre. Die Arbeit zahlt sich jedoch aus, denn we­gen des in Österreich herrschenden Ärzteman­gels wird es in den kommenden Jahren zweifellos ausreichend Arbeitsplätze geben. Zudem gibt es die Möglichkeit, in der Forschung oder Pharma­branche zu arbeiten.

Grafikdesigner?

Logos, Plakate, Websites, Broschüren und auch Saftpackungen – der Aufgabenbereich eines Grafikdesigners ist breit und vielfältig, genauso wie der Ausbildungsweg dorthin. Im Gegensatz zur Ausbildung zum Mediziner, gibt es keinen vorgegebenen Pfad für aufstrebende Grafiker.

Man kann bereits spezialisierte Schulen wie “die Graphische” in Wien oder HTL’s mit entsprechenden Zweigen besuchen, an einer FH oder einer Universität den Abschluss holen oder über Kurse und Seminare und viel Eigeninitiative sich die Skills erarbeiten.  Mit ausreichenden Qualifikationen und natürlichem künstlerischen und technischen Talent stehen einem die Türen in die Berufswelt weit offen.

Sozialarbeiter?

Die Voraussetzung für diesen Beruf liegt bereits im Namen, man muss sozial sein, um Sozialarbeiter zu werden. Das mag einem logisch erscheinen, jedoch wird häufig unterschätzt wie wichtig Verständnis und soziales Taktgefühl für diesen Beruf sind. Obwohl Sensibilität und Empathie erforderlich sind, muss man dennoch eine professionelle Distanz bewahren, um zu vermeiden, dass Geschehnisse der Arbeit das Privatleben beeinflussen – man braucht also (im wahrsten Sinne des Wortes) eine harte Schale und einen weichen Kern. Die Ausbil­dung betreffend, werden in Österreich hauptsächlich an Fachhochschulen entsprechende Studiengänge angebo­ten. Neben einer geeigneten Ausbildung, ist ebenfalls ein Volontariat oder ein soziales Jahr für den Einstige in den sozialen Bereich vorteilhaft.

Informatiker?

In der Informatik gibt es ein breites Spektrum an Berufsfeldern und Vertiefungsgebieten. Besondere Vorlieben für bestimmte Gebiete und Schwerpunkte entwickeln sich folglich erst im Laufe des Studiums, jedoch sind gute mathematische Fähigkeiten, systematisches und analytisches Denken und ein Interesse für Computer und Programmieren eine Voraussetzung. Passende Ausbildungswege gibt es sowohl an Universitäten, als auch an zahlreichen Fachhochschulen. Es sind jedoch einige der Auffassung, dass ein Studium an einer Universität eher geeignet ist, wenn man dazu tendiert in der Forschung und Entwicklung zu arbeiten, und FHs für Jobchancen in Branchen wie Betriebs- oder Wirtschaftsinformatik vorteilhafter sind. Es herrscht aber in Österreich derzeit ein Mangel an Informatikern, also sind die Jobaussichten, unabhängig von der Hochschulauswahl, gut.

Social-Media-Manager?

Du bist 24/7 auf Instagram? Du weißt welche Hashtags du setzen musst, um möglichst viele Retweets zu erreichen? Dann haben wir den perfekten Beruf für dich! Als Social-Media-Manager bist du dafür verantwortlich, wie dein Unternehmen von außen wahrgenommen wird. Du musst also, durch die zur Verfügung gestellten Plattformen, versuchen bei so vielen Leuten (einer bestimmten Zielgruppe) wie möglich einen positiven und auch bleibenden Eindruck machen. Du musst also nicht nur über ein bestimmtes Know-how für Social-Media verfügen, sondern auch eine gewisse analytische Begabung haben, um auswerten zu können welcher Content am besten bei deinen Fans ankommt. Es werden also Kreativität und Analyse vereint. Es gibt Social-Media-Manager aus vielen verschiedenen Bildungsbackgrounds, die einzigen Voraussetzungen sind Kenntnisse im Medien- oder Marketingbereich.

Influencer?

YouTube, Instagram, Blogs, Twitter … Inzwischen gibt es viele verschiedene Plattformen, auf denen man eine Fanbase aufbauen und wachsen lassen kann. Es gibt (abgesehen von Glück und „Likability“) auch keine besonderen Voraussetzungen oder Bedingungen, um Blogger, YouTuber, Instagrammer etc. zu werden. Mit genug Starpower und der richtigen Plattform hat jeder das Zeug dazu erfolgreicher Influencer zu werden. Mittlerweile kann das Dasein als Influencer auch sehr lukrativ werden – wenn man es schafft, Sponsoren und Business-Partner selbst von sich zu überzeugen, sich von einer Agentur vertreten zu lassen, die solche Partner vermittelt oder genug Online-Ads auf seinen Kanälen zu platzieren. Ein paar hunderttausend Follower sind dabei natür­lich hilfreich. Die Mutter aller Influencer wäre Kim Kardashian, die pro (gesponsertem) Instagram- Post bis zu 500 000 $ verdient.

Hacker?

Keine Sorge – wir erklären dir nicht, wie man kriminell wird! Es gibt nämlich auch gute Hacker, die zur Sicherheit deiner persönlichen Daten im Internet beitragen. Eine Internetseite erstellen ist nämlich einfach, diese für “böse Hacker” und Viren undurchdringlich zu machen hingegen nicht, aus diesem Grund wenden sich viele Firmen an professionelle Hacker, die mögliche Schwachstellen im Sicherheitssystem aufsuchen und beheben. Durch die wachsende Popularität von eBanking und Online-Shopping befinden sich im Internet viele sensible Daten im Umlauf, weshalb die Nachfrage an beruflichen Hackern in den kommenden Jahren steigen wird. Um professioneller Hacker zu werden, braucht man (abgesehen von einer abgeschlossenen Ausbil­dung im IT-Bereich) ausgezeichnete Coding- Skills und (überraschenderweise) Charme, da große Konglomerate und Firmen auch Szenarien durchspielen, in denen sich Hacker unerlaubterweise Zutritt in ein ausgewähltes Bürogebäude verschaffen, um auf bestimmte Computer zugreifen zu können. Der Alltag eines Hackers ist also spannender, als es sich vermuten lässt.

Lebensmitteltechnologe

Du fragst dich, ob die Polyphosphate in deinem Snack irgendeinen Schaden anrichten können, wie das mit dem viel kritisierten Palmöl in der Schokolade denn nun eigentlich ist und interessierst dich sowieso für Chemie, Biologie und Physik? Lebensmitteltechnologen beschäftigen sich mit der Produktentwicklung, Verarbeitung, Veredelung, Konservierung und Lagerung von Lebensmitteln sowie der Qualitätssicherung und mit Produktionsverfahren, aber auch Themen wie Lebensmittelrecht, Nachhaltigkeit und Verpackung spielen mit. Für die meisten der verantwortungsvollen Jobs ist ein akademischer Abschluss von großem Vorteil oder Voraussetzung. Viele Unis und Fach­hochschulen bieten in Österreich einschlägige Studien im Bereich Lebensmitteltechnologie, -chemie oder Biotechnologie an. Zudem ist die Nahrungsmittelproduktion aufgrund des anhal­tenden Bio-Trends und großer Export-Erfolge eine starke Branche in Österreich und bietet gute Jobaussichten. Ach ja, Getränkeherstellung gehört natürlich auch dazu, also auch ein Job in einer Brauerei lässt sich finden!

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