Was macht eine gute Bewerbung wirklich aus?

Jan 02

Mit Hilfe der StepStone Eyetracking-Studie, bei der die Blickverläufe und -dauer von Personalverantwortlichen computergestützt erhoben wurden, entlarven wir die Do’s und Dont’s rund um die Bewerbung und zeigen dir was eine gute Bewerbung wirklich ausmacht.

1.   Selfies und Co sind ein absolutes No-Go

Auch wenn sie derzeit unter den jungen Erwachsenen der letzte Schrei sind, ein Selfie in den Bewerbungsunterlagen ist ein absolutes No-Go. Dein Foto ist das Erste, was der Personalverantwortliche von deiner Bewerbung wahrnimmt. Umso wichtiger ist es, damit gleich einen guten Eindruck zu machen. Schließlich ist ein Großteil der HR-ler davon überzeugt, dass ein gutes Foto mit einer guten Bewerbung gleichzusetzen ist, ein schlechtes Foto hingegen auf eine schlechte Bewerbung schließen lässt.

Das sind die Top 5 Fehler beim Bewerbungsfoto:

1. unpassende Kleidung – zu viel Haut und tiefer Ausschnitt

2. Selfies

3. Urlaubsfotos

4. Partyfotos – mit und ohne Alkohol

5. aus- und zugeschnittene Fotos

Achte darauf, dass dein Bewerbungsfoto von guter Qualität ist – du solltest darauf keinesfalls unscharf oder zu dunkel sein. Wähle kein veraltetes Foto aus. Schließlich soll dich der Personaler auch erkennen, wenn du vor ihm stehst. Achte auf den Hintergrund – am besten eignen sich moderne Gebäude die stark verschwommen sind, aber auch der rein weiße Hintergrund liegt immer noch im Trend. Es empfiehlt sich für das Bewerbungsfoto einen professionellen Fotografen aufzusuchen, denn dieser weiß genau, wie er dich für die jeweilige Position ins rechte Licht rückt. Ganz wichtig: lächle!

2.   Gib Rechtschreib-, Grammatik- und Tippfehler keine Chance

Für 64% der HR-Verantwortlichen sind Rechtschreib- und Grammatikfehler ein Grund, um die Bewerbung sofort in den Papierkorb wandern zu lassen.

Bei Tippfehlern drücken die meisten zwar ein Auge zu, aber auch sie machen kein gutes Bild.                                 

Mit diesen Tipps eliminierst du jeden Fehler in deiner Bewerbung: 

·       Rechtschreibprüfung mit Hilfe von Textverarbeitungsprogrammen – das Programm zeigt dir mögliche Fehler an, aber Vorsicht, nicht immer kann man ihm zu 100% vertrauen 

·       Die Bewerbungsunterlagen ausdrucken – auf dem Computer übersieht man Rechtschreib- und Tippfehler leichter als auf Papier

·       Den Text rückwärts lesen – dadurch konzentrierst du dich stärker auf die einzelnen Wörter und entdeckst fehlende, verdrehte oder doppelte Buchstaben leichter

·       Einmal darüber schlafen – dadurch hast du deine Satzkonstruktionen nicht mehr so stark verinnerlicht, was verhindert, dass du beim Lesen die Sätze automatisch vervollständigst

·       Mehrmaliges durchlesen mit Konzentration auf einzelne Fehlerquellen – versuche nicht alle Fehler gleichzeitig zu finden, besser ist es den Text einmal zu lesen, um alle Beistrichfehler zu korrigieren, ein weiteres Mal um auf Groß- und Kleinschreibung zu achten und so weiter

·       Text laut vorlesen – durch das Hören der Sätze werden Grammatikfehler offensichtlicher

·       Korrektur lesen lassen – bitte am besten einen Freund oder ein Familienmitglied mit guten Rechtschreib- und Grammatikkenntnissen einen Blick auf deine Bewerbung zu werfen

3.   So setzt du die richtigen Keywords richtig ein

Im Zuge der StepStone Eyetracking Studie haben 60% der Befragten Personaler angegeben, dass sie Wert darauf legen, dass Keywords aus der Stellenanzeige auch in der Bewerbung des Kandidaten wiederzufinden sind. Die Eyetracking Messung hat jedoch gezeigt, dass nur 36% der Recruiter wirklich darauf geachtet haben. Dennoch kann es nicht schaden ein paar Keywords aus der Stellenanzeige gezielt in der Bewerbung zu verpacken. Die Schlüsselwörter sollten dabei so gewählt sein, dass sie für die angestrebte Position charakteristisch sind. Vergiss nicht jedes Keyword mit einem Beispiel zu belegen. Damit gibst du dem HR- Mitarbeiter zu verstehen, dass du die Stellenausschreibung aufmerksam gelesen hast und zeigst ihm wie gut du deine Stärken und das Erlernte im Beruf einsetzt.

4.   Der Lebenslauf ist deine Visitenkarte

68% der Recruiter sehen den Lebenslauf als den wichtigsten Teil der Bewerbung an und schenken ihm auch im Vergleich zum Motivationsschreiben und den Zeugnissen mit Abstand die meiste Aufmerksamkeit.

Aber wie soll eigentlich der perfekte Lebenslauf aussehen?

Ein erstklassiger Lebenslauf ist gut strukturiert und übersichtlich. Der HR-Verantwortliche muss sich schnell ein Bild von deinem bisherigen Werdegang machen können, denn durchschnittlich nimmt er sich nicht einmal eine Minute dafür Zeit. Dein CV enthält nur Informationen, die auch wirklich für die Stelle relevant sind und hat zwischen ein und höchstens zwei A4 Seiten. Eine Ausnahme stellt lediglich die ältere Generation dar, die aufgrund ihres Alters eine längere berufliche Laufbahn besitzt. Bei ihnen dürfen es maximal 4 Seiten sein. Von den Personalern noch immer bevorzugt wird der klassische CV in tabellarischer Form.

5.   Berufserfahrung angeben – zeig was du drauf hast

Die Berufserfahrung ist für 85% der Recruiter das wichtigste Element eines Lebenslaufes. Doch mittlerweile reicht für viele HR-Verantwortliche der Jobtitel alleine nicht mehr aus. Sie wollen wissen was hinter ihm steckt. Also, welche Aufgaben hast du in deinen bisherigen Positionen ausgeführt? – Die Jobdescription deines letzten Arbeitgebers enthält alle Kernpunkte deiner Tätigkeit.

6.   Keine Geheimniskrämerei – Gründe für Jobhopping nicht verschweigen

Den vorangegangenen Jobs wurden bei der Eyetracking-Messung mit durchschnittlich 7 Sekunden die meiste Zeit nach dem Bewerbungsfoto gewidmet – die Vorgeschichte der Bewerber interessiert Personalverantwortliche also enorm. Doch welcher berufliche Werdegang ist schon so, wie es sich die Personaler vorstellen? – Ihnen zufolge solltest du zwischen 12 und 48 Monaten in einem Unternehmen bleiben, bevor du einen Wechsel in Erwägung ziehst. Andernfalls zählst du gleich einmal als Jobhopper. Daher ist es umso wichtiger, dass du deine Jobwechsel gut begründen kannst. Erklärungen für vermehrtes Jobhopping können beispielsweise fachliche Weiterentwicklung, das Kennenlernen einer neuen Branche oder das Interesse international bzw. für ein größeres Unternehmen tätig zu werden, sein. Du bist Berufseinsteiger? – Dann hast du Glück, denn dann wird dir eine gewisse Orientierungsphase zugestanden. Schließlich ist es als junger Mensch nicht so einfach am Arbeitsmarkt gleich das Richtige für sich zu entdecken.  Vor einer logischen Argumentation bist du aber trotzdem nicht gefeit.

7.   Mut zur Lücke – Auszeiten von der Arbeitswelt sind Okay

Gerade als junger Mensch, der endlich sein Studium erfolgreich abgeschlossen hat,  willst du die Welt sehen. Deshalb gehst du gleich danach auf Reisen und bist mehrere Monate am Stück unterwegs – und schon ist sie da – die erste Lücke in deinem Lebenslauf.

Ab welchem Zeitpunkt ist eine Unterbrechung im Lebenslauf aber tatsächlich eine Lücke?

Alles was unter zwei Monaten liegt wird von den Personalern für gewöhnlich nicht hinterfragt. Schließlich könntest du ja nach deinem Abschluss einen vierwöchigen Urlaub gemacht haben und dann auf Jobsuche gewesen sein. Ab zwei bis drei Monaten ohne Beschäftigung wirft es jedoch Fragen auf. Abhilfe schaffen Praktika, ehrenamtliche Tätigkeiten, Workshops oder Sprachkurse – sie zeigen, dass du während dieser Zeit nicht untätig warst.

Doch zum Glück ist für 92% der Recruiter auch eine größere Lücke im Lebenslauf kein Problem, solange sie gut argumentiert ist. Auf gar keinen Fall solltest du, um eine Lücke zu verstecken, im CV nur Jahreszahlen angeben, anstatt Monat und Jahr. Der HR-Verantwortliche erkennt dadurch sofort, dass hier versucht wird etwas unter den Tisch zu kehren. Daher ist es unerlässlich, dass du Pausen in deinem Lebenslauf immer angibst und auch gleich erklärst, was in dieser Zeit passiert ist. So nimmst du dem Personalverantwortlichen von vornherein den Wind aus den Segeln und vermeidest unangenehme Fragen.

Wie bereits erwähnt kann ein guter Grund für eine größere Auszeit von der Arbeitswelt eine Weltreise sein. Aber auch eine Karenz, Krankheit, Hausbau oder die Pflege eines Angehörigen sind plausible Erklärungen.

Bei jeder Bewerbung geht es vor allem darum, dass du dich von der Masse abhebst. Das erreichst du nur, indem du jede deiner Bewerbungen gezielt an die jeweilige Stelle anpasst. Kein standardisiertes Bewerbungsfoto, Motivationsschreiben oder Lebenslauf. Jeder Teil der Bewerbung muss erkennen lassen, dass du dich sowohl mit der Position als auch mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Nur Bewerbungen, die deine Persönlichkeit, deine Individualität, deine Motivation und deine Vorzüge, in Bezug auf die Stelle, transportieren, können überzeugen.

Mit diesen Tipps sticht deine Bewerbung garantiert aus den Unmengen an anderen hervor und landet ganz oben am Stapel.

Ein Gastbeitrag von

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